Samstag, 10. Juni 2017

Das Haus meiner Kindheit und eine Gemeindeschwester Teil 1

Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen an einem großen Wald.

Um 1900 ( also laaaange vor meiner Zeit ) ließen sich viele wohlhabende Leute aus der Stadt ihre Sommer-Villen auf dem Land bauen.
Raus aus der stickigen Stadt und rein in die Sommerfrische. So hieß das Motto von damals.


Daher gab es zu dieser Zeit in dem kleinen Ort schon einen Bahnhof mit Restaurant, mehrere Gasthäuser, Pensionen, Bäcker mit Konditorei, einen Gemischtwarenladen und eben kleine und größere Sommervillen, ganz nah am Wald. Einige waren nur im Sommer bewohnt oder wurden vermietet.

Und in solch einer recht großen Sommer-Villa mit zwei hübschen
Rhododendron-Büschen


vor dem Haus, mit großem Kirsch-, Apfel- und Birnbaum im Garten habe ich Jahrzehnte später mit meinen Eltern gewohnt.
Wir hatten immer Tiere ( Kaninchen, Tauben, Gänse, Enten, Hühner und Katzen).
Manchmal kann ich es gar nicht glauben, dass ich jetzt ein Stadt-Mensch bin.


Das Haus und der Garten waren ein großer Abenteuerspielplatz für mich als Kind, wo ich meinen Träumereien nachhängen konnte.
Es gab noch zwei andere vermietete Wohnungen, ein kleines Postamt, eine winzige Bücherei und ein Gemeindezimmer und ja  - ein Plumpsklo ! für alle im Haus! (später dann nicht mehr)
Alles war in "unserer" Villa untergebracht.

Mal abgesehen davon, dass immer etwas los war, war es für mich einfach wunderbar in solch herrschaftlichem Haus groß zu werden.
Das Kellergewölbe mit drei gruseligen Regenwasser-Auffangbecken und dem kleinen Lastenaufzug............ der immer verschlossene Dachboden......und ..............der verwilderte Garten..........
Alles war für mich Geheimnis umwittert und wollte entdeckt werden.

Sommer im Garten: Ich (im hellen Kleid) mit einer Freundin.
Wir hatten uralte Kleider ihrer Oma an und auch die Schuhe!
Und sind dann so durch das Dorf marschiert und fanden es prächtig. 

Eine warme Fülle glücklicher Kindheitserinnerungen und Gefühle kommen bei mir auf, wann immer ich daran denke.


Wie treffend finde ich dieses Zitat
aus Wind, Sand und Sterne von Antoine de Saint-Exupéry (dem Schöpfer des Kleinen Prinzen)
der da schrieb:
"Oh, das Wunder des heimatlichen Hauses besteht nicht darin, 
daß es uns schützt und wärmt,
 es besteht auch nicht im Stolz des Besitzes
Seinen Wert erhält es dadurch, 
daß es in langer Zeit einen Vorrat von Beglückung aufspeichert, 
daß tief im Herz die dunkle Masse sammelt, 
aus der wie Quellen die Träume entspringen."

  ✵

Jedenfalls gab es in unserem Dorf, in der Gemeinde - auch eine Gemeindeschwester....................

Fortsetzung folgt
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